#1 Oldenburger Stadtplaner reiten ein totes Pferd
Verfasst: So 9. Mai 2021, 19:12
Der Bericht über die Schließung von C & A (NWZ vom 08.05.2021) veranlasste mich an dieser Stelle einmal meine Meinung zu dem Problem zu äußern.
Als gebürtiger Oldenburger habe ich die Entwicklung der Innenstadt seit den 1950er Jahren selbst erlebt, jeden Tag. 1967 begann ich meine Lehre in einem Einzelhandelsgeschäft in der City und erlebte so auch die Entstehung der ersten deutschen Fußgängerzone hautnah mit.
Damals hatte die Innenstadt tatsächlich noch Flair. Viele Menschen kamen noch nach Ladenschluss in die Stadt zu einem Schaufensterbummel um sich von den Auslagen der Geschäfte inspirieren zu lassen. Aber was ist davon geblieben? Die vielen traditionellen Geschäfte alter Oldenburger Kaufmannsfamilien existieren bis auf ganz wenige nicht mehr. Deren Geschäftsräume wurden meist von Filialisten übernommen, deren Einheitsbrei in zig Geschäften von Flensburg bis Rosenheim angeboten wird. Schaufenster und Schaufensterpassagen, die allwöchentlich oder zum Wochenende neu dekoriert wurden sind längst Schnee von gestern.
Wen lockt es da noch in die Innenstadt? Gegenüber früheren Zeiten empfinde ich die Oldenburger City heute öde und fad. Sie hat nichts Einladendes mehr. Es gibt einfach nichts (mehr) was mich zu einer längeren Verweildauer als das der notwendigen Einkäufe zu tätigen einlädt. Und weil das so ist verlagere nicht nur ich meine Einkäufe immer mehr auf Angebote im Internet. Die Schaufenster von heute sind online.
Und noch etwas trägt bei immer mehr Bürgern zur Innenstadtabstinenz bei: Die Tatsache nämlich, dass sich in den Orten im Umland immer häufiger Geschäfte überregionaler Konzerne ansiedeln die es da früher nicht gab und seinerzeit die „Landbevölkerung“ zum Einkaufen in die Stadt lockte.
Nur ein kleines Beispiel: Vor 20 Jahren war es für viele Ländler ein Grund nach Oldenburg zu fahren, um dort Drogerieartikel einzukaufen, die es im dörflichen A&O Markt nicht gab. Heute aber hat fast jedes Dorf im Umland seinen eigenen Rossmann oder dm-Markt. Konkretes Beispiel: Friedrichsfehn im Landkreis Ammerland, gleich hinter dem Wildenloh. Vor 20 Jahren war der Ort noch Pioniergebiet mit einem kleinen A&O Markt. Der wöchentliche Einkauf in Oldenburg (City oder Famila) war praktisch Pflichtprogramm. Und heute? E-Markt, Aldi, dm sowie gleich nebenan In Petersfehn Lidl und Netto lassen da wenig vermissen.
Was da bleibt sind Klamotten wegen der Mann/Frau evtl. noch in die Stadt fährt. Die Betonung liegt auf eventuell. Würde die Oldenburger City auf mich noch einen Reiz ausüben würde ich mich ja vielleicht noch auf den Weg machen. Nur tut sie das leider nicht. Und nur wegen ein paar Turnschuhe für das Fitness-Center in die Stadt düsen um festzustellen, dass es da in keinem Fachgeschäft etwas passendes in Größe 48 gibt? Nee, dann lieber gleich bei Za….. zwei paar Schuhe bestellt, zuhause anprobiert, ein paar kostenlos zurück und alles ist gut.
Mein Fazit: Irgendwie haben die Oldenburger Stadtplaner und Entwickler und ihr Gestaltungsbeirat die Zeichen der Zeit schlicht und einfach nicht erkannt. Vielleicht sollten sie sich einmal gemeinsam mit dem Innenstadtmanagement um Steffen Trawinski zusammensetzen um evtl. bestehende Konzepte auf den Prüfstand zu stellen. Meines Erachtens ist hier völlig neues Denken angesaght. Das derzeitige Konzept geht nicht auf. Da wird ein totes Pferd geritten, seit Jahren!. Ein Laden und ein Kaufhaus nach dem anderen machen dicht. Nach der Schließung von C&A muss jetzt um Kaufhof Galeria gebangt werden. Ein Desaster! Der Leerstand in der Oldenburger City liegt jetzt bereits im zweistelligen Prozentbereich. Handyshops, Fressbuden, Mikrowellenrestaurants, Tattoo-Studios und Shisha-Bars tragen nicht dazu bei, die Oldenburger City wieder liebenswert zu machen. Ganz im Gegenteil.
Nein, ich habe keine Lust mit anzusehen, wie ein Geschäft nach dem anderen in der Oldenburger Innenstadt dicht macht und die Schaufenster zugenagelt werden. Da sitze ich bei Sonnenschein und wenn Corona es wieder zulässt lieber vor dem schönen Eiskaffee in meinem Dorf und schlürfe einen Cappuccino oder genieße einen schönen Eisbecher.
Gibt es einen Grund, dafür extra in die Stadt zu fahren?
Als gebürtiger Oldenburger habe ich die Entwicklung der Innenstadt seit den 1950er Jahren selbst erlebt, jeden Tag. 1967 begann ich meine Lehre in einem Einzelhandelsgeschäft in der City und erlebte so auch die Entstehung der ersten deutschen Fußgängerzone hautnah mit.
Damals hatte die Innenstadt tatsächlich noch Flair. Viele Menschen kamen noch nach Ladenschluss in die Stadt zu einem Schaufensterbummel um sich von den Auslagen der Geschäfte inspirieren zu lassen. Aber was ist davon geblieben? Die vielen traditionellen Geschäfte alter Oldenburger Kaufmannsfamilien existieren bis auf ganz wenige nicht mehr. Deren Geschäftsräume wurden meist von Filialisten übernommen, deren Einheitsbrei in zig Geschäften von Flensburg bis Rosenheim angeboten wird. Schaufenster und Schaufensterpassagen, die allwöchentlich oder zum Wochenende neu dekoriert wurden sind längst Schnee von gestern.
Wen lockt es da noch in die Innenstadt? Gegenüber früheren Zeiten empfinde ich die Oldenburger City heute öde und fad. Sie hat nichts Einladendes mehr. Es gibt einfach nichts (mehr) was mich zu einer längeren Verweildauer als das der notwendigen Einkäufe zu tätigen einlädt. Und weil das so ist verlagere nicht nur ich meine Einkäufe immer mehr auf Angebote im Internet. Die Schaufenster von heute sind online.
Und noch etwas trägt bei immer mehr Bürgern zur Innenstadtabstinenz bei: Die Tatsache nämlich, dass sich in den Orten im Umland immer häufiger Geschäfte überregionaler Konzerne ansiedeln die es da früher nicht gab und seinerzeit die „Landbevölkerung“ zum Einkaufen in die Stadt lockte.
Nur ein kleines Beispiel: Vor 20 Jahren war es für viele Ländler ein Grund nach Oldenburg zu fahren, um dort Drogerieartikel einzukaufen, die es im dörflichen A&O Markt nicht gab. Heute aber hat fast jedes Dorf im Umland seinen eigenen Rossmann oder dm-Markt. Konkretes Beispiel: Friedrichsfehn im Landkreis Ammerland, gleich hinter dem Wildenloh. Vor 20 Jahren war der Ort noch Pioniergebiet mit einem kleinen A&O Markt. Der wöchentliche Einkauf in Oldenburg (City oder Famila) war praktisch Pflichtprogramm. Und heute? E-Markt, Aldi, dm sowie gleich nebenan In Petersfehn Lidl und Netto lassen da wenig vermissen.
Was da bleibt sind Klamotten wegen der Mann/Frau evtl. noch in die Stadt fährt. Die Betonung liegt auf eventuell. Würde die Oldenburger City auf mich noch einen Reiz ausüben würde ich mich ja vielleicht noch auf den Weg machen. Nur tut sie das leider nicht. Und nur wegen ein paar Turnschuhe für das Fitness-Center in die Stadt düsen um festzustellen, dass es da in keinem Fachgeschäft etwas passendes in Größe 48 gibt? Nee, dann lieber gleich bei Za….. zwei paar Schuhe bestellt, zuhause anprobiert, ein paar kostenlos zurück und alles ist gut.
Mein Fazit: Irgendwie haben die Oldenburger Stadtplaner und Entwickler und ihr Gestaltungsbeirat die Zeichen der Zeit schlicht und einfach nicht erkannt. Vielleicht sollten sie sich einmal gemeinsam mit dem Innenstadtmanagement um Steffen Trawinski zusammensetzen um evtl. bestehende Konzepte auf den Prüfstand zu stellen. Meines Erachtens ist hier völlig neues Denken angesaght. Das derzeitige Konzept geht nicht auf. Da wird ein totes Pferd geritten, seit Jahren!. Ein Laden und ein Kaufhaus nach dem anderen machen dicht. Nach der Schließung von C&A muss jetzt um Kaufhof Galeria gebangt werden. Ein Desaster! Der Leerstand in der Oldenburger City liegt jetzt bereits im zweistelligen Prozentbereich. Handyshops, Fressbuden, Mikrowellenrestaurants, Tattoo-Studios und Shisha-Bars tragen nicht dazu bei, die Oldenburger City wieder liebenswert zu machen. Ganz im Gegenteil.
Nein, ich habe keine Lust mit anzusehen, wie ein Geschäft nach dem anderen in der Oldenburger Innenstadt dicht macht und die Schaufenster zugenagelt werden. Da sitze ich bei Sonnenschein und wenn Corona es wieder zulässt lieber vor dem schönen Eiskaffee in meinem Dorf und schlürfe einen Cappuccino oder genieße einen schönen Eisbecher.
Gibt es einen Grund, dafür extra in die Stadt zu fahren?